Eine Welt ohne Klopapier… Endlich!

Was die Spüliflasche mit Wasser da neben meinem Klo soll? Na, was wohl? Klopapier ist alle. Ich habe letzte Woche verzweifelt nach dem kostbaren weißen Gut gesucht. Hätte im Supermarkt sogar meine Fäuste eingesetzt für eine letzte Packung. Aber nichts, nada, niente.

Von Janina Martens

Jetzt muss ich sagen: Zum Glück!

Ein Segen! Die Erleuchtung! Beim kleinsten Druck auf der Blase tänzle ich erwartungsfroh ins Bad. Voller Vorfreude. Eigentlich könnte ich auch jetzt mal eben kurz… Ah, herrlich. Also, wo war ich? Genau, die selbstgebastelte Arschdusche. Funktioniert ganz simpel: Wasser in eine leere Spüliflasche füllen, nach dem Geschäft auf die richtigen Stellen zielen, mit einer Hand nachhelfen, mit einem Waschlappen abtrocknen – voilà!

Wer jetzt „Iiih“ quietscht und hier aufhören möchte zu lesen, ist – pardon – eine prüde Umweltsau. Unser heiliges Klopapier ist ökologischer Murks. 46 Rollen im Jahr benutzt jeder Deutsche – das sind etwa 20.000 Blatt, 12 bis 15 Kilogramm unnötiger Müll! Für das Papier lassen Bäume ihr Leben und dann werden die Holzfasern auch noch mit giftigen Bleichmitteln aufgehellt. Alles nicht nur im buchstäblichen Sinne für den Arsch.

Der Welt hätte kaum etwas Besseres passieren können als Lieferengpässe beim Klopapier. Was kommt nach der Corona-Krise? Manche hoffen auf eine Welt ohne Populismus, eine Welt der Selbstversorger… ich bin für eine Welt ohne Klopapier!

In Asien und Afrika gehört das zum Alltag

Am besten installiert sich jetzt jeder zu Hause seine eigene Arschdusche. Wer die Spüliflasche zu basic findet, kann auch für einen Zwanni eine hübsche mintgrüne Po-Dusche kaufen. Oder sich ins Heimwerker-Abenteuer stürzen und mal fix ein richtiges Bidet ins Bad bauen.

In Asien und Afrika gönnt man sich die Nassreinigung schon lange. Klar, ein bisschen Übung braucht es natürlich. Ich erinnere mich an nasse Hosen und geflutete Bäder bei meinem letzten Sri Lanka-Urlaub. Aber jetzt habe ich den Dreh raus. Keine Reizungen mehr am Po und viel hygienischer ist das Ganze auch noch und… ach was soll’s, der Text kann jetzt hier auch mal zu Ende sein. Ich geh‘ aufs Klo.

Foto: Janina Martens