Petition von Helene und Ansgar Klein: „Die Maßnahmen der Bundesregierung sind schädlich“

Kritische Beobachter Teil 3: Helene und Dr. Ansgar Klein

Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung befürwortet die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. Kritische Stimmen sind dagegen selten. In dieser Reihe kommen sie zu Wort.

Von Madeleine Londene

Das Ehepaar Helene und Dr. Ansgar Klein aus Würselen fordert mit ihrer Petition eine „sofortige Aufhebung aller in der Corona Krise verfügten Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten“. Bisher haben 31.000 Bürger:innen unterzeichnet.

Dr. Ansgar und Helene Klein. Foto @Arbeiterfotografie

Was wird in der öffentlichen Debatte zu Corona in Ihren Augen aktuell außer Acht gelassen?

Die Verhältnismäßigkeit der angewandten Maßnahmen ist angesichts des nicht ungewöhnlichen Verlaufs der Corona-Grippe-Welle in Deutschland nicht gewährt. Während der Grippewellen zurückliegender Jahre, in denen die Letalitätsrate in Deutschland sehr viel höher war als jetzt, wurden keinerlei Einschränkungen vorgenommen. Das wirft die Frage auf, was mit den jetzt verfügten Restriktionen tatsächlich bezweckt wird.

Welche Fragen sind das denn? Und wo sehen Sie die größte Gefahr der Corona-Krise?

Wie viele Menschen, die unsere Petition unterstützen, sehen wir die größte Gefahr der ‚Corona-Krise‘ darin, dass sozusagen der Notstand geprobt wird mit dem schon jetzt sichtbaren Ergebnis, dass die Bevölkerung brav mitmacht und, dass dauerhafte Einschränkungen unserer bürgerlichen Freiheiten sich einschleichen können.

Sind die Maßnahmen der Bundesregierung richtig?

Wenn wir es mal scharf formulieren: wir finden sie in vielerlei Hinsicht sogar schädlich, weil unnötig Panik verbreitet wird, die Angst schürt und teilweise zu unsozialem Verhalten inklusive zur Isolierung alter Menschen führt und zur gehorsamen Hinnahme der Einschränkung unserer bürgerlichen Freiheiten.

Wieso sind sie denn so vehement gegen Ausgangsbeschränkungen?

Gewiss sind Hinweise und Anleitungen zu entsprechender Hygiene und Verhalten wie bei jeder ansteckenden Krankheit sinnvoll und wichtig. Darüber hinaus gehende Einschränkungen, wie sie jetzt verordnet wurden, sind unglaubwürdig, da sie bei früheren schwereren Grippewellen nicht einmal in Erwägung gezogen wurden. Zudem belasten sie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben unverhältnismäßig.

Was könnten andere mögliche Lösungsansätze sein?

Anstelle der Milliarden, die jetzt in die Wirtschaft gesteckt werden müssen, hätte man die Missstände im Gesundheitssystem, die in den letzten Jahren nicht zuletzt durch das Handeln unserer Regierung entstanden sind, beseitigen müssen. Geschlossene Krankenhäuser und Notfallstationen sollten wieder eröffnet werden, die privatisierten Krankenhäuser und Kliniken sollte man in öffentliche Hände zurückführen und den Pflegenotstand durch bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung der im Gesundheitswesen Tätigen beheben. Außerdem muss gesagt werden, das die Politik eigentlich auf besondere Zustände im Gesundheitsbereich hätte besser vorbereitet sein müssen, denn seit sieben Jahren existiert bereits die Bundestagsdrucksache „Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz“ vom 3.1.2013. Diese Analyse liest sich wie ein Drehbuch zur heutigen ‚Corona-Situation‘.

Foto: StressedTechy/CC BY-NC 2.0

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